Ein Lamborghini aus China – kann das was sein?
Veröffentlicht am: 22. August 2018

Letzten Freitag musste ich unmittelbar nach dem Feierabend meiner väterlichen Pflicht nachkommen und den Lamborghini meines Sohnes reparieren. Er hat sich keinen Millimeter mehr bewegt.

Nach einigem Rumprobieren habe ich festgestellt, dass es an der Fernbedienung liegt und dort ein Teil rausgefallen war. (Jaaaa, kein echter Lamborghini, sondern ein Spielzeug…der Einkauf von VW und Daimler achten schon drauf, dass ich nicht abhebe… :-)).

Meine Frau meinte nur: „Typisches China-Zeug. Das kann ja nichts sein. Habe ich doch gleich gesagt.“

Unmittelbar davor hatte ich mit einem alten Weggefährten telefoniert, der bei einem Premium-Fahrzeughersteller in verantwortlicher Position alternative Antriebe entwickelt. Dabei haben wir uns auch über die (aus seiner Sicht) anderen Anbieter unterhalten. Er war sichtlich beeindruckt von Hyundai. Nicht nur von dem Fahrzeug, das sie auf der Messe in Japan vorgestellt hatten (er war auch dort gewesen), sondern vor allem von den riesigen Produktionshallen, die dafür vorgesehen sind.

„Die meinen es echt ernst!“, war sein Fazit.

Dieser Satz ist aus zweierlei Sicht sehr interessant. Erstens kann ich mich nicht daran erinnern, bei diesem Premium-Hersteller jemals etwas über Hyundai gehört zu haben, erst recht nichts Ehrfürchtiges. Vielleicht fiel der Name mal in einem Nebensatz nach dem Motto „die gibt es auch noch irgendwo, aber wir müssen uns damit nicht beschäftigen“.

Zweitens glaube ich, dass er sich ein solches Commitment auch von seinem Vorstand wünscht. Natürlich ist er Realist und weiß, dass man nicht immer alles machen kann. Eins nach dem anderen. Immer mit der Ruhe. Alles bekannt. Und trotzdem…  Zum Abschluss meinte er nur noch: „Wir müssen zusehen, dass wir aufholen. Unseren Vorsprung haben wir verloren, aber wir dürfen uns nicht abhängen lassen.“

Da waren sie wieder, unsere zwei Probleme: Einerseits schenken wir unseren Kindern China-Spielzeug, das seinem Ruf nach zwei Wochen gerecht wird. Andererseits lernen die Asiaten in einer unglaublichen Geschwindigkeit, Hightech-Autos zu bauen, dass wir bald froh sein werden, wenn sie uns helfen, die Luftverschmutzung in den Griff zu bekommen.

Ich hoffe nicht, dass ich Recht habe mit meinem letzten Satz. Aber ich werde mich auch nicht wundern, wenn es so weit ist.

In diesem Sinne: atmen Sie mal tief durch. 🙂

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